Im Urlaub bezahlen deutsche Reisende gern mit Bargeld
Wer seinen Urlaub nicht in Deutschland verbringt, sondern ins nahe oder ferne Ausland reist, für den stellt sich zu Reisebeginn immer wieder die Frage: Wie bezahle ich im Ausland? Welche Zahlungsmittel kann ich im Urlaubsland nutzen und vor allen, welche sind am sichersten ?
Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Populus genau zu diesem Thema hat jetzt ergeben, dass viele Deutsche für den Urlaub auf Bargeld setzen. Es stellte sich heraus, dass mehr als die Hälfte der befragten Reisenden, insgesamt 58 Prozent, Bargeld für ein sicheres Zahlungsmittel auf Reisen halten und meist vor der Abreise in den Urlaub Geld in Scheine und Münzen der Fremdwährung für die Reisekasse umtauschen.
Weiter stellte sich heraus: Nur jeder fünfte Urlauber (20 Prozent) denkt bei einer Auslandsreise über Bankkarten nach und rund zwei Drittel aller Deutschen (67 Prozent) haben im Urlaub noch niemals mit einer Girocard oder Kreditkarte bezahlt.
An der Umfrage haben 2.000 Erwachsene teilgenommen. Sie wurde vom 6. bis 23. März 2015 im Auftrag von Visa Europe durchgeführt.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass auch im alltäglichen Leben Bargeld noch das beliebteste Zahlungsmittel der Menschen in Deutschland ist und vorerst wohl auch bleiben wird. Obwohl immer mehr Einkäufe per Girocard bezahlt werden, hält eine große Mehrheit nichts vom Vorstoß von Ökonomen, Geldscheine und Münzen abzuschaffen. Dies ist beispielsweise in Dänemark geplant – voraussichtlich ab dem nächsten Jahr müssen kleine Geschäfte und Cafés kein Bargeld mehr annehmen.
Der Vorschlag von Top-Ökonomen zur Abschaffung des Bargelds hatte eine heftige Debatte ausgelöst. Dafür sprechen Gründe wie die Erschwerung von Schwarzarbeit, Drogenhandel, Geldwäsche oder auch Steuerhinterziehung ohne Bargeld. Auch die Geldpolitik der Notenbanken wirkt über Buchgeld und nicht über Bargeld – so erklärte der Bankenverband, dass ohne Bargeld niemand mehr die Möglichkeit hätte, einem negativen Zinssatz auf Einlagen durch das vermehrte Halten von Bargeld zu entgehen.
Der Bankenverband stellte auch fest, dass sich die Abschaffung des Bargeldes wohl ökonomisch begründen lasse, jedoch zumindest momentan weitgehend an der Realität vorbei geht, da ein Großteil der Bevölkerung die Abschaffung schlicht ablehnt.
Was gut bei der Verfolgung krimineller Machenschaften wäre, würde aber auch zu einer totalen Überwachung ganz normaler Verbraucher und damit zu massiven Datenschutzproblemen führen, denn ohne eine Möglichkeit, bar zu bezahlen, würden alle Transaktionen erfasst – das reicht vom morgendlichen Brötchenkauf beim Bäcker bis hin zum Feierabendbier in der Stammkneipe.
Ob Bargeld nun gänzlich abgeschafft wird oder nicht – der Trend geht immer mehr, zwar langsam aber stetig, hin zum bargeldlosen Einkauf. Ein ausschlaggebender Grund dafür ist sicherlich, dass im boomenden Internetgeschäft vom ganz normalen Einkauf bis zur Reisebuchung nun einmal unbar bezahlt wird.