Klettern auf Tempel in Myanmar bleibt als Touristenattraktion teilweise erlaubt
Nachdem lange Zeit der internationale Tourismus einen Bogen um Myanmar gemacht hat, erfreut sich das ehemalige Burma als Reiseziel in Südostasien in den letzten Jahren einer wachsenden Beliebtheit. Wer herrliche Strände, unzählige Inseln, unberührte Natur und beeindruckende Tempel sucht, ist hier genau richtig.
Vor allem Tempel und Pagoden mit Buddha-Figuren und Bildern findet der Reisende hier auf Schritt und Tritt – das ganze Land ist voll davon.
Die größte Ansammlung allerdings gibt es in der alten Königsstadt Bagan, die ca. 650 Kilometer nördlich der Hafenstadt Rangun liegt. Von den ursprünglich über 4400 religiösen Gebäuden aus der Zeit zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert stehen heute noch mehr als 2200 und geben ein faszinierendes Bild ab.
Und so gehört für fast jeden Touristen bei einer Myanmar-Reise ein Besuch von Bagan zum Pflichtprogramm. Auf viele Reisende übt der Ort eine ähnlich magische Anziehungskraft aus wie das berühmte Angkor Wat in Kambodscha.
Besonders beliebt für eine Besichtigung ist dabei die Zeit bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang, wenn die jahrhundertealten Bauwerke in einem magischen Licht erscheinen und außerdem sind dann die Temperaturen in einem angenehmeren Bereich als beispielsweise um die Mittagszeit.
Eine der populärsten Touristenattraktionen in der Tempel-Ebene von Bagan am Ostufer des Irrawaddy ist dabei das Besteigen der Hunderte Jahre alten Bauwerke, die als Aussichtsplattformen sehr beliebt sind.
Unangemessenes Verhalten von Touristen, als Auslöser wird hier eine auf Video ins Netz gestellte Firmenveranstaltung mit Tanz und Gesang auf einer Pagode angesehen, führte dazu, dass sich das Kultusministerium von Myanmar veranlasst sah, das Besteigen der Tempelanlagen ab dem 1. März generell zu verbieten. Zur Begründung hieß es, dass das Kulturerbe des Landes geschützt werden müsse – schließlich gehört die Bagan-Ebene zu den bedeutendsten Ansammlungen alter Bauwerke in Südostasien.
Die Tourismusbranche des Landes sah das allerdings anders und so kritisierten die Tourismusverbände das Kletterverbot. Man ging davon aus, dass die Maßnahme Touristen massiv verärgern würde, die die Ausblicke von den Terrassen eines Tempels als das Highlight einer Tour nach Bagan nun nicht mehr genießen könnten.
Wahrscheinlich war es diese Kritik auch, die das Kultusministerium zum Einlenken veranlasste und so wurde das Tempel-Kletterverbot teilweise und relativ schnell wieder zurückgenommen. Insgesamt fünf Gebäude, nämlich Bagan-Pyathatgyi, Shwesandaw, Süd-Guni, Nord-Guni und Thitsar Wadi, wurden von dem Verbot ausgenommen und für das Besteigen wieder freigegeben.