Reisegepäck bei Flugreisen – Übergepäck kann teuer werden
Fliegen ist eine schöne und vor allem effektive Art des Reisens – ohne Flugzeuge als Verkehrsmittel sind Reiseziele ab einer bestimmten Entfernung während eines normalen Urlaubs überhaupt nicht zu erreichen. Erst durch Flugreisen ist es möglich geworden, seinen Urlaub auch am entlegendsten Fleckchen Erde zu verbringen. Damit das Fliegen auch Freude macht, arbeiten Fluggesellschaften daran, qualitativ immer besser und damit auch kundenfreundlicher zu werden.
Und trotzdem ist nicht alles eitel Sonnenschein und gewisse Fallstricke können durchaus die Freude am Fliegen trüben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Automobilclubs Mobil in Deutschland aus dem vergangenen Jahr, die die Geschäftsgepflogenheiten von Fluggesellschaften untersucht hat.
Die Studie förderte zutage, dass Selbstbucher weiterhin beim Reisegepäck mitunter böse Überraschungen erleben können, denn für Fluggepäck gelten Gewichtslimits, deren Überschreitungen teuer werden können. Bei der Vorstellung des Testergebnisse in München wurde betont, dass Flugpassagiere, die ihr Reisegepäck erstmals am Flughafen beim Check-in wiegen lassen, mitunter auch schon mal mehr für Koffer und Co. bezahlen müssen als für die gesamte Reise.
Wer beim Fliegen sparen möchte, hat hier oft das Nachsehen – denn gerade bei Billigflugtarifen wird Übergepäck oder auch Sportgepäck oft richtig teuer. So zahlen Fluggäste, die mehr Gepäck mitnehmen als im Tarif enthalten ist, pro Kilogramm und Strecke bis zu zwölf Euro. Den Spitzenplatz nimmt hierbei die spanische Billig-Fluggesellschaft Vueling ein.
Bei Sportgepäck liegt Air Berlin mit einem Pauschalpreis von 70 Euro pro Flugstrecke vorn, während Ryanair dafür beispielsweise nur 30 Euro berechnet. Wer mit Easyjet fliegt muss beim Handgepäck kein Gewichtslimit beachten, bei einem Flug mit Condor dagegen ist nur Handgepäck bis zu einem Gewicht von sechs Kilogramm kostenfrei. Es wurde festgestellt, dass allgemein saisonale Zuschläge nicht nur beim reinen Flugpreis üblich sind, sondern auch beim Reisegepäck.
Ganz aus dem Weg gehen kann man der Sache mit dem übergewichtigen Gepäck auch auf relativ simple Weise – indem man es bestimmten Reiseprofis nachmacht, die einfach nur mit Handgepäck reisen. Allerdings dürfte dies wohl nur den Wenigsten gelingen, sich so beim Kofferpacken für den Urlaub zurückzuhalten.
Getestet wurden insgesamt acht Fluggesellschaften, mit denen Tester kreuz und quer durch Europa auf verschiedenen Strecken geflogen sind – Condor, Easyjet, Tuifly, Lufthansa, Air Berlin, Vueling, Ryanair und Germanwings. Insgeamt sind alle Airlines im Vergleich zu Vorgängertests kulanter und kundenfreundlicher geworden. Auch der Internetauftritt habe sich in den Punkten Übersichtlichkeit und rascher Erkennbarkeit des Endpreises verbessert, wobei hier Vueling die negative Ausnahme bildet.
Deutlich zugenommen hat die Anzahl der verfügbaren Flugtarife. Dies bietet sowohl Vor- als auch Nachteile für die Kunden, denn zum einen werden damit Preis-/Leistungsvergleiche erschwert, andererseits kann sich so jeder den optimalen Tarif heraussuchen. Für einen Preisvergleich wurde ein Flug in das beliebteste Urlaubsziel der Deutschen herangezogen – ein Flug von Deutschland nach Mallorca Ende August 2015.
Wer mit seinem Gepäck rundum auf Nummer sicher gehen möchte, und das nicht nur in Hinsicht auf zusätzliche Kosten bei Übergewicht im Flugzeug, der sollte den Abschluss einer Reiseversicherung mit enthaltener Reisegepäckversicherung in betracht ziehen.