Reiseversicherung in Ruhe prüfen und abschließen
Reisekataloge sind gewälzt, Urlaubsziele und Preise verglichen, der Reisetermin mit den Kollegen abgestimmt und vom Chef das Okay für die freie Zeit geholt – wer dann voller Freude ins Reisebüro geht, um den Urlaub fest zu buchen, denkt meist an alles andere als an eine Reiseversicherung. Wenn man dann bei der Reisebuchung durch die Mitarbeiter auf den Versicherungsschutz hingewiesen wird, ist das völlig korrekt, aber Urlauber sollten sich im Reisebüro nicht drängen lassen, direkt bei der Buchung eine Reiseversicherung zu unterschreiben.
Die Stiftung Warentest rät dazu, die Versicherungsangebote des Reisebüros mit nach Hause zu nehmen und in Ruhe zu prüfen. Zum einen kann es sein, dass man bereits eine bestehende Reiseversicherung hat, die beim letzten Urlaub als Jahresversicherung abgeschlossen wurde und seitdem wieder aus dem Blickfeld verschwunden ist. Hier sollte man prüfen, wie lange die Versicherung noch läuft und ob die Versicherungssumme mit dem aktuellen Reisepreis zusammenpasst und diesen abdeckt, ansonsten muss die Summe angepasst werden.
Aber auch wenn man noch keinen Reiseschutz hat, sollte man die Versicherung für den geplanten Urlaub ruhig angehen und die Tarife, die man im Reisebüro angeboten bekommen hat, mit den Tarifen anderer Versicherer vergleichen. Ein Test in der Zeitschrift "Finanztest" aus dem vorletzten Jahr, bei dem die Reisebüros sechs großer Reiseveranstalter daraufhin unter die Lupe genommen wurden, ergab, dass Kunden häufig nur die Tarife von ein oder zwei Versicherern angeboten bekommen oder dass angebotene Policen sogar bereits veraltet sind.
Aus der Sicht der Verbraucherschützer ist eine Reiseversicherung besonders bei teuren Reisen meist sinnvoll. Muss eine gebuchte Reise vor dem Start in den Urlaub doch wieder abgesagt werden, fallen in der Regel hohe Stornokosten an, die vom Preis der Reise abhängig sind. Eine Reiserücktrittsversicherung übernimmt dann in den Fällen, für die Versicherungsschutz besteht, die Zahlung an den Reiseveranstalter. Auch ein Reiseabbruch sollte mitversichert werden.
Als wichtigster Teil der Reiseversicherung wird eine Reisekrankenversicherung angesehen, zu deren Abschluss jedem Urlauber, der seine schönsten Wochen im Jahr im Ausland verbringt, dringend geraten wird. Für relativ wenig Euro im Jahr ist man damit auch gegen die finanziellen Folgen schwerer Erkrankungen im Urlaub gut abgesichert. Besonders gesetzlich Krankenversicherte sollten hier kein Risiko eingehen und am falschen Ende sparen – im schlimmsten Fall könnten tausende Euro auf der Arztrechnung für Behandlungen oder Krankentransporte stehen und müssten dann aus eigener Tasche bezahlt werden.