Nicaragua schließt Nationalpark Vulkan Masaya
Karibik und Mittelamerika – da haben die meisten Menschen Bilder von Palmen, Sonne, Strand und Meer vor Augen und hören plötzlich Wellenrauschen, Reggae- oder Salsa-Klänge. Die Region als heißbegehrtes Traumreiseziel vieler Urlauber besonders aus nördlicheren Gefilden, kann aber noch auf ganz andere Weise "heiß" werden.
Durch die Konstellation der tektonischen Platten, die hier aufeinandertreffen, kann es immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommen. So ist gerade Mittelamerika ein sehr aktives Vulkangebiet, was wiederum dem Tourismus zugute kommt. Auf der Landbrücke zwischen Süd- und Nordamerika reihen sich die Vulkane vor allem entlang der Pazifikküste von Costa Rica über Nicaragua, El Salvador, Guatemala bis nach Mexiko aneinander und gehören damit zum "Ring of Fire" – dem Pazifischen Feuerring.
Vukane haben die Menschen schon immer fasziniert, aber auch das Fürchten gelehrt. Sie führen die gewaltigen Kräfte vor Augen, die die Erde geformt haben und weiter formen werden. Trotz der permanenten Gefahr die von ihnen ausgeht, siedelten sich Menschen in ihrer Nähe an und so befinden sich beispielsweise die dicht besiedelten Hauptstädte von Nicaragua, El Salvador, Guatemala und auch Costa Rica in der unmittelbaren Nähe großer Vulkane.
Nationalpark in Nicaragua wegen Vulkanaktivitäten vorsorglich geschlossen
Nicaragua verfügt über sieben aktive Vulkane. Einer der touristischen Höhepunkte des mittelamerikanischen Landes ist der Vulkan Masaya Nationalpark, der sich etwas außerhalb der Blumenstadt Masaya befindet.
Im Nationalpark sind zwei Vulkane mit insgesamt 15 Kratern – der Nindiri und der Masaya, der zu den aktivsten Vulkanen der Welt gehört. Als Hauptattraktion gilt der aktive Krater "Santiago", der Statistiken zufolge jährlich von ca. 140.000 Touristen besucht wird.
Wegen erhöhten seismischen Aktivitäten am Vulkan Masaya wurde der "Parque Nacional Volván Masaya" von den zuständigen Behörden in Nicaragua für Besucher geschlossen.
Die indianischen Ureinwohner Nicaraguas verrehrten den Vulkan – er hieß in ihrer Sprache Popogatepe, was "brennender Berg" bedeutet. Seine Eruptionen sah man als Zeichen an, dass die Götter verärgert waren. Die Gegend, in die sich die heiße Lava wie ein Fluss beim letzten Ausbruch des eigentlichen Masaya-Kraters im Jahre 1772 ergoß, heißt heute bezeichnender Weise Piedra Quemada – verbrannter Stein.
Ausgangspunkt für Touren durch den Nationalpark ist das Städtchen Masaya mit etwa 120.000 Einwohnern. Es liegt etwa 20 Kilometer südlich von Managua und 15 Kilometer nördlich von Granada. Neben dem historischen Stadtzentrum mit Kolonialarchitektur und zwei Kirchen im Barockstil ist Masaya vor allem für Folklore und den farbenprächtigen Indianermarkt bekannt.
Hier kann der Besucher Kunsthandwerk aus allen Landesteilen sehr günstig erwerben oder bei den regelmäßig auf dem Mercado de Artesanias stattfindenden Konzerten Musik und traditionelle Tänze Nicaraguas kennenlernen – jeweils am Donnerstag um 17 Uhr.
Für Reisen nach Nicaragua wird der Abschluss einer Reisekrankenversicherung empfohlen.