Reiseziel Vietnam – Übernachtung auf Booten wird eingeschränkt
Zu den sehr beliebten Erlebnissen einer Reise nach Vietnam gehört für viele Urlauber zweifellos der Besuch der Halong-Bucht. Die im Norden des Landes und unweit der Hauptstadt Hanoi gelegene Bucht im Golf von Tonkin umfasst eine Fläche von rund 1.500 Quadratkilometern, auf der sich rund 1.950 Kalkfelsen aus dem Meer erheben.
Aus dem Vietnamesischen übersetzt, bedeutet der Name „Bucht des untertauchenden Drachens“. Eine Legende berichtet, dass ein Drache, der in den nahen Bergen lebte, auf seinem Weg zum Meer mit dem Schwanz tiefe Furchen ins Land zog, die sich dann mit Meerwasser füllten und die Bucht bildeten, nachdem er ins Meer abgetaucht war. 1994 wurde die Halong-Bucht in Vietnam in das Weltnatur-Erbe der UNESCO aufgenommen.
Zu Schiffsfahrten durch diese bizarre Welt der Karstfelsen bricht täglich eine Armada von Holz- und Stahlschiffen, darunter auch traditionelle landestypische Dschunken, auf mit tausenden Touristen an Bord, die den Blick auf die vielen Felsen und Inseln genießen. Wer dabei richtig Glück hat, erlebt die Halong-Bucht bei Sonnenschein, aber auch wenn sie oft im Nebel versunken ist, ist so eine Mini-Kreuzfahrt ein beeindruckendes Erlebnis.
Auf dem Ausflugsprogramm stehen dabei oft der Besuch der Sung-Sot-Höhle, eine Paddeltour zu einer Insel mit Affen und auch Shopping bei Fischern und von den schwimmenden Kiosken, die direkt ans Schiff kommen. Und sehr oft gehört auch mindestens eine Übernachtung auf dem Schiff inmitten der grandiosen Felslandschaft auf dem Wasser dazu.
Doch damit kann jetzt bald Schluss sein. Die vietnamesische Regierung erwägt, künftig keine Kreuzfahrten, bei denen die Schiffe über Nacht in der Bucht bleiben, mehr zu genehmigen. Betroffen davon wäre auch die benachbarte Bai-Tu-Long-Bucht. Als Grund für diese Maßnahme werden Sicherheitsbedenken genannt.
Täglich starten ca. 500 Schiffe in beide Buchten, von denen rund 200 eine Lizenz zum Übernachten auf dem Wasser haben. Mit ihnen fuhren im Jahr 2015 rund 2,5 Millionen Touristen.
Und dabei kam es in der Vergangenheit leider auch immer wieder zu Unfällen. 2011 kamen 11 ausländische Touristen ums Leben, als ein Boot kenterte und unterging, 2015 mussten 16 Touristen von einem brennenden Schiff gerettet werden. Kürzlich wurde bereits bekanntgegeben, dass in den nächsten fünf Jahren nach und nach die hölzernen Dschunken ausgemustert werden und dann nur noch Stahlschiffe in den Buchten verkehren werden.
Ein genauer Termin, ab wann das Verbot in Kraft tritt, wurde bisher nicht genannt, man sprach in dem Zusammenhang nur von „in Kürze“.