Urlaub – aber wie gelingt das Abschalten von Arbeit und Alltag ?

Da freut man sich das ganze Jahr darauf und sehnt nichts sehnlicher herbei als den Urlaub, dann ist man endlich da, hat Sonne, Meer und Strand um sich – und kann es gar nicht richtig genießen. Das Abschalten von Job und Alltag will einfach nicht gelingen, die Gedanken sind noch nicht im Urlaub angekommen.

Damit der Urlaub vom ersten Tag an erholsam verläuft, kann man bereits einige Wochen vorher etwas dafür tun. Zwei bis drei Wochen vor der Urlaubsabwesenheit in der Firma, sollte man die Kollegen, Mitarbeiter und eventuell auch Kunden darüber informieren. Dann ist meist Zeit, noch vor den Ferien dringende oder unaufschiebbare Dinge, die der eine oder andere vielleicht noch hat, zu erledigen. Wer erst heute bescheid sagt, dass er ab morgen auf den Malediven in der Sonne liegt oder in Tansania auf Safari geht, muss damit rechnen, eventuell auch in den ersten freien Tagen im Urlaub behelligt zu werden.

Dass die meisten Berufstätigen auch im Sommerurlaub telefonisch erreichbar sind, ergab jetzt eine repräsentative Umfage vom Digitalverband Bitkom, der dazu 1007 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt hat. Danach gehen 72 Prozent der Beschäftigten, die jetzt in den Sommerferien weg sind, ans Handy, wenn der Chef, die Kollegen oder Geschäftspartner anrufen, oder beantworten Emails oder SMS. Nur etwas mehr als ein Viertel schaltet im Urlaub komplett ab und macht auch im Kopf Ferien von der Arbeit.

Damit dies aber auch funktioniert, ist es wichtig, eine Vertretung im Job genau einzuweisen. Wenn man weiß, wer welche Aufgaben in der Abwesenheit übernimmt, kann man die entsprechenden Kollegen langfristig und ausführlich einweisen und dann ruhigen Gewissens in den Urlaub starten. Macht man die Vertretung gut mit den anstehenden Aufgaben vertraut, verringert das auch die Wahrscheinlichkeit späterer Nachfragen.

Arbeitspsychologe Professor Tim Hagemann von der Fachhochschule der Diakonie empfiehlt außerdem, bereits vor dem Urlaub eine Liste für nach dem Urlaub zu erstellen. Hier sollte jeder Beschäftigte notieren, welche Dinge nach den Ferien unmittelbar anstehen und erledigt werden sollten. Dann muss man dies nicht im Kopf mit sich herum tragen, bekommt diesen eher frei und in den Urlaubsmodus und kann am ersten Arbeitstag den roten Faden schneller wieder aufnehmen.

Wann der auch immer ist – auch das hat einen entscheidenden Einfluss auf Ausspannen und Erholen. Was man im Urlaub macht und wobei man sich am besten erholt, ist relativ egal und das kann jeder nach seinen Vorlieben für sich selbst entscheiden – ob nun eine Städtereise, Strandurlaub mit der Familie oder Wanderurlaub in den Bergen. Aber auf die Zeit kommt es an – und hierbei reicht eine Woche häufig nicht aus.

Um richtig auszuspannen, sollten sich Berufstätige mindestens ein Mal im Jahr einen längeren Urlaub gönnen, idealerweise zwischen zwei und drei freien Wochen. So lange würde es in der Regel dauern, bis man Job und Arbeit ganz hinter sich gelassen hat.