Urlaub in Spanien – Touristenzahlen auf Mallorca sollen stärker reguliert werden
Inselparadies Mallorca – die größte Insel der Balearen ist nicht nur eines der beliebtesten Reieziele deutscher Urlauber, die spanische Ferieninsel ist auch eine der Vielseitigsten. Auf Mallorca lassen sich Strand- und Kultururlaub bestens miteinander verbinden – ein Umstand, der vor allem im Sommer dazu führt, dass die Insel sprichtwörtlich aus allen Nähten platzt.
Doch das könnte sich bald ändern, zumindest wenn es nach dem Willen der neuen Regionalregierung der Balearen geht. Diese schloss jetzt nicht aus, den Urlauberstrom stärker zu regulieren. Vor allem für die Sommermonate wird danach ein Touristen-Limit erwogen, sowie ein Umlenken von einem Teil des Besucheraufkommens in die Nebensaison. Das wurde am späten Montagabend in Palma de Mallorca bekanntgegeben.
Mit der Begrenzung der Urlauberzahlen würde die neue linke Regierung in Palma dem Beispiel der Kanarischen Inseln folgen, denn hier wurden bereits konkrete Pläne für die Regulierung des Touristenaufkommens veröffentlicht. Außer für Mallorca würde das Vorhaben auch die anderen Inseln der Balearen Menorca, Ibiza und Formentera betreffen.
Offiziellen Angaben zufolge besuchen jährlich rund 14 Millionen Touristen die Balearen, Da rund 80 Prozent davon im Sommer kommen, sei die Aufnahmekapazität der vier Inseln in der Hauptsaison "total erschöpft". Spielraum gibt es allerdings außerhalb der Sommermonate, um den Tourismus wachsen zu lassen.
Zusätzlich wird in Erwägung gezogen, eine Touristenabgabe zu beschließen – Pläne, die auch der Stadtrat für Wirtschaft in Spaniens Haupststadt Madrid ins Gespräch brachte, die aber für Madrid vorerst wieder vom Tisch sind.
Kein Wunder, denn diese Pläne gehen einigen spanischen Politikern entschieden zu weit. Sie geben zu bedenken, den Bereich des Tourismus extrem vorsichtig zu behandeln. Immerhin beträgt der Anteil des Tourismussektors am gesamten Bruttoinlandsprodukt in Spanien rund elf Prozent und ca. zwei Millionen Menschen finden hier eine Beschäftigung. Bei einer Arbeitslosigkeit von 23 Prozent – eine der höchsten Quoten in der Europäischen Union – sei dies ein nicht zu vernachlässigender Grund.